
Ratgeber Neurodermitis
Informationen für Betroffene und Angehörige
Es ist noch ungeklärt, welche Faktoren wie zusammenwirken müssen, damit Neurodermitis entsteht. Einer dieser Faktoren ist die erbliche Veranlagung – ein vermehrtes Auftreten allergisch bedingter Erkrankungen in der familiären Umgebung kann ein möglicher Risikofaktor sein. Verschiedene Ursachen und Auslöser müssen meist zusammenwirken, damit die Erkrankung ausbricht. Es wird vermutet, dass auch Störungen in der Aktivität bzw. Funktion des Stoffwechsels sowie ein defektes Gen zur Entstehung von Neurodermitis beitragen. Meistens trägt ein Auslöser – z. B. Allergene, äußerliche Reize – dazu bei, dass die Neurodermitis erstmalig oder erneut ausbricht. Die Entstehung dieser Erkrankung wird also durch mehrere Aspekte bedingt.

Entstehung von Neurodermitis
Die genauen Ursachen, die zu einer Neurodermitis führen, sind noch nicht vollständig aufgeklärt. Wissenschaftler gehen jedoch von einer gewissen genetischen Veranlagung (Disposition) aus. So kann es innerhalb einer Familie verstärkt zum Auftreten von Krankheiten des allergischen Formenkreises kommen. Dies können neben Neurodermitis z. B. auch Heuschnupfen oder allergisches Asthma sein. Die Veranlagung zur Ausbildung einer Allergie kann vererbt werden. Zu einer solchen Veranlagung müssen laut Experten jedoch noch weitere Faktoren hinzukommen, um eine Neurodermitis auszulösen.
Entstehung von Neurodermitis: Enzym Delta-6-Desaturase
Auch eine gestörte Aktivität des Enzyms Delta-6-Desaturase kann die Entstehung einer Neurodermitis begünstigen, da diese möglicherweise für die Entstehung der charakteristischen trockenen Haut der Neurodermitiskranken verantwortlich ist. Normalerweise wandelt die Delta-6-Desaturase mit der Nahrung aufgenommene Linolsäure in Gamma-Linolensäure um. Gamma-Linolensäure ist ein wichtiger Bestandteil unseres Körperfetts. Bei Menschen, die an Neurodermitis leiden, ist dieser Vorgang möglicherweise gestört.
Entstehung von Neurodermitis: Filaggrin
Außer einer gestörten Delta-6-Desaturase-Aktivität ist ein weiterer Gendefekt bekannt, bei dem es zu Mutationen im sog. Filaggrin-Gen kommt und der zur Entstehung von Neurodermitis führen kann. Wissenschaftler vermuten, dass Filaggrin zur Aufrechterhaltung des Schutzmantels der Haut beiträgt. Dieser Schutzmantel kann aufgrund des Gendefekts bei Betroffenen mit Neurodermitis gestört sein. Dadurch können Bakterien, Pilze und Allergene leichter in die Haut eindringen und Entzündungen auslösen.
Auslöser aus der Natur zur Entstehung von Neurodermitis
Allergene sind Substanzen, die bei Allergikern zu Überreaktionen des Immunsystems führen können. So können z. B. Pollen, Tierhaare und -schuppen, Milben oder Schimmelpilze als Allergene zu Heuschnupfen oder Asthma führen. Auch eine Neurodermitis kann sich durch diese Allergene verschlimmern. Zudem können einige Nahrungsmittel wie Hühnereier, Milch oder Haselnüsse bei Kindern einen Neurodermitisschub auslösen. Zusätzlich empfinden viele Neurodermitiker das Tragen von wollhaltiger Kleidung als unangenehm.
Entstehung von Neurodermitis: Interleukin 31
Wissenschaftler untersuchen die These, ob der Botenstoff Interleukin 31 ein Grund für die Entstehung von Neurodermitis sein kann. Grund für die Annahme, ist die Tatsache, dass dieser Stoff bei Betroffenen mit Neurodermitis im Blut nachweisbar ist. Bisher gingen Forscher davon aus, dass Interleukin 31 für den Juckreiz verantwortlich ist. Es konnte aber gezeigt werden, dass er auch einen Einfluss auf die Hautbarriere hat. Weitere Untersuchungen müssen zeigen, wie groß der Einfluss ist und ob diese Erkenntnis einen Einfluss auf die Therapie von Neurodermitis haben wird.
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Neurodermitis ist eine chronische Erkrankung, die mit entzündlichen Reaktionen der Haut einhergeht und meist in Schüben verläuft. Eine Fehlfunktion des Immunsystems verursacht Entzündungen der Haut, die sich in Bläschenbildung bzw. nässenden Hautstellen äußern können. Auch ist die Haut von an Neurodermitis Erkrankten zumeist trocken und gereizt. Dadurch wird diese Hauterkrankung auch i. d. R. von Juckreiz begleitet.
Hautveränderungen wie sog. Milchschorf können auf eine mögliche Neurodermitis hindeuten. Meist bricht die Erkrankung im Kindesalter aus, verschwindet aber oft mit Eintritt ins Teenageralter. Neurodermitis ist nicht infektiös. Die Auslöser der Erkrankung können aber u. U. mit psychischen Faktoren in Zusammenhang stehen.
Je nach Stadium der Neurodermitis werden unterschiedliche Therapien angewendet. Während eines akuten Schubs mit Entzündungsreaktionen und Juckreiz können z. B. kortisonhaltige Medikamente verordnet werden. Diese werden zumeist äußerlich aufgetragen und hemmen nicht nur die Entzündung, sondern können auch die juckende Haut beruhigen. Weitere Möglichkeiten sind je nach Ausprägung der Neurodermitis Phototherapie, systemische Therapie oder das Immunsystem unterdrückende Wirkstoffe.
Zwischen den Schüben sollte die Haut mit Cremes bzw. Salben gepflegt werden, die rückfettend wirken. Des Weiteren sollte die Haut mit Feuchtigkeit versorgt werden, wobei der Wirkstoff Urea aufgrund seiner feuchtigkeitsbindenden Eigenschaften unterstützen kann.
Es ist noch ungeklärt, welche Faktoren wie zusammenwirken müssen, damit Neurodermitis entsteht. Einer dieser Faktoren ist die erbliche Veranlagung – ein vermehrtes Auftreten allergisch bedingter Erkrankungen in der familiären Umgebung kann ein möglicher Risikofaktor sein. Verschiedene Ursachen und Auslöser müssen meist zusammenwirken, damit die Erkrankung ausbricht. Es wird vermutet, dass auch Störungen in der Aktivität bzw. Funktion des Stoffwechsels sowie ein defektes Gen zur Entstehung von Neurodermitis beitragen. Meistens trägt ein Auslöser – z. B. Allergene, äußerliche Reize – dazu bei, dass die Neurodermitis erstmalig oder erneut ausbricht. Die Entstehung dieser Erkrankung wird also durch mehrere Aspekte bedingt.